Prof. Dr. Gabriela Tullius: "Diversität hat viel mit Respekt zu tun."
Überreicht wurde der Lehrpreis für Nachhaltigkeit und Diversität vom Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung, Prof. Dr. Arjan Kozica.
Für ihre Lehrveranstaltung 'Interaktive Systeme' ist am Freitag (27.10) Prof. Dr. Gabriela Tullius von der Fakultät Informatik mit dem Lehrpreis für Nachhaltigkeit und Diversität ausgezeichnet worden. Um den Studierenden eine möglichst breite Sichtweise auf das Thema zu vermitteln, lud die Professorin der Informatik in ihrem Seminar Gastdozierende ein, um beispielweise das Bewusstsein der Studierenden für ein Leben mit Körperbehinderungen zu stärken. „Diversität hat viel mit Respekt zu tun, kein Schubladendenken, sondern das Annehmen der Menschen und ihrer Möglichkeiten durch Zuhören, Kennenlernen, Fordern und Fördern.“, so die Preisträgerin. Verliehen wurde der Lehrpreis für Nachhaltigkeit und Diversität im Rahmen der Semesteransprache der Hochschule Reutlingen. Ebenfalls ausgezeichnet wurde dabei auch Prof. Dr. Christian Thies. Er erhielt den Forschungspreis der Hochschule (siehe gesonderten Bericht).
Gabriela Tullius erhielt den mit 2.000 Euro dotierten Preis für ihre Lehrveranstaltung „Interaktive Systeme“. Das Geld wird sie für die Stärkung von Nachhaltigkeit und Vielfalt in ihrer Lehre einsetzen. Die Preisträgerin wurde im Sommer durch eine 11-köpfige Jury ausgewählt, der sieben Studierende aus allen Fakultäten und Repräsentantinnen der Arbeitsbereiche Nachhaltigkeit und Diversität angehörten. In einer mehrwöchigen Nominierungsphase hatten Studierende zuvor die Gelegenheit, aus ihrer Sicht preiswürdige Lehrveranstaltungen für den Lehrpreis vorzuschlagen. Insgesamt hatten sich daraufhin zehn Lehrende für den Preis beworben.
Gabriela Tullius überzeugte die Jurymitglieder durch ein Lehrkonzept, welches die Bereiche Nachhaltigkeit und Diversität miteinander verknüpft und Studierenden beide Felder durch Projektarbeiten näherbringt. So hieß es in einem Text zu ihrer Nominierung: „Die Besonderheit der Lehrveranstaltung 'Interaktive Systeme' ist, dass nicht nur Konzepte und Prototypen für interaktive Projekte unter Berücksichtigung einer barrierefreien Interaktion entwickelt werden, sondern auch Ideen für die unterschiedlichsten Bereiche der Nachhaltigkeit.“ Die gewürdigte Lehrveranstaltung ist im Masterstudiengang Human-Centered Computing angesiedelt und kreist um die Themen Interaktionsdesign, User Experience und Ethik sowie Evaluierung.
Diversität hat viel mit Respekt zu tun
Die Professorin fasst ihr eigenes Verständnis der Themenbereiche Nachhaltigkeit und Diversität mit den folgenden Worten zusammen: „Diversität hat viel mit Respekt zu tun, kein Schubladendenken, sondern das Annehmen der Menschen und ihrer Möglichkeiten durch Zuhören, Kennenlernen, Fordern und Fördern. Hier spielen für mich die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele und deren Fokus auf der Würde des Menschen eine wesentliche Rolle. Aber auch weitere Ziele, wie Umgang mit Ressourcen zum Schutz des Planeten, werden im Rahmen meiner Veranstaltung unter dem Aspekt Nachhaltigkeit diskutiert, beispielsweise wie interaktive Systeme durch ein ‚empowerment‘ der Menschen helfen können.“
Jury lobt Rollenverständnis als „Mentorin oder Coach“
Jurymitglieder lobten darüber hinaus Tullius Praxis, ihre Veranstaltung durch die Einladung von Gastdozierenden zu bereichern, beispielweise um das Bewusstsein der Studierenden für ein Leben mit Körperbehinderungen zu stärken. Auch Tullius Rollenverständnis als „Mentorin oder Coach“ ihrer Studierenden wurde in den Diskussionen der Jury positiv hervorgehoben.
Der Lehrpreis für Nachhaltigkeit und Diversität ist aus einer Kooperation des Referats Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit der Stabstelle für Gleichstellung und Diversität entstanden. Er wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Ziel des Preises ist es, alle Hochschulmitglieder für die Themen Nachhaltigkeit und Vielfalt in der Lehre zu sensibilisieren und das Engagement von Lehrenden zu würdigen. Innovativen Ansätzen soll durch den Preis Sichtbarkeit verliehen werden. Darüber hinaus hoffen die verantwortlichen Akteurinnen Austausch und Best-Practice-Sharing zwischen den Lehrenden anzuregen. Der Preis wird künftig gemeinsam mit den Hochschulpreisen für Lehre und Forschung im jährlichen Turnus verliehen.
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